Erweiterung Pflegedienst
Antragsteller: „Krankenpflege mit Herz“ Beata Schneidereit
Bewilligung am: 10.02.2016
Ort: Hohenbocka
Gesamtkosten: 291.290,20 €
geschaffene Arbeitsplätze: 5
erhaltene Arbeitsplätze: 28
Projektlaufzeit: 2016 - 2017
Die „Krankenpflege mit Herz“ Beata Schneidereit GmbH möchte im ehemaligen Begegnungshause (früher Kindergarten) im Rahmen einer Umnutzung vorhandener Gebäudesubstanz eine Tagespflege errichten. Diese soll 15 Gästen zur Verfügung stehen.
Dabei sind zwei übergeordnete Ziele für unsere Arbeit handlungsweisend:
a) Betreuung und unterstützende aktivierende Pflege der Tagesgäste im gewohnten Umfeld und
b) die Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger und somit bessere Vereinbarung von Familie und Beruf.
Alte Menschen ziehen in der Regel ein Leben zu Hause dem Aufenthalt in einem Altenpflegeheim vor, sehen sich aber aufgrund einer unzureichenden ambulanten Versorgung schnell gezwungen, ihr zu Hause aufzugeben und in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung zu ziehen. Angehörige sind zwar häufig bereit, ihre alt oder krank gewordenen Familienmitglieder zu pflegen, merken aber oft, dass sie diese Pflege langfristig in ihren zeitlichen, körperlichen und seelischen Möglichkeiten überfordert. Die Tagespflegeeinrichtung ist eine teilstationäre Einrichtung und nimmt hilfebedürftige Menschen tagsüber auf. Sie bietet ihnen Kontakte mit anderen Menschen, Förderung der Alltagsfähigkeit, Pflege und therapeutischen Maßnahmen.
Pflegende Angehörige werden dadurch entlastet bzw. gerade durch die Tagespflege erst in die Lage versetzt, die Pflege über einen längeren Zeitraum zu Hause sicher zu stellen. So stellt die Tagespflege das Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Altenpflege dar. Tagespflegeeinrichtungen können Altenpflegeheime nicht vollständig ersetzen, aber die Nutzung einer Tagespflege kann die Aufnahme in ein Pflegeheim häufig verzögern. Tatsache ist, dass ca. 80 % der demenzkranken Menschen von ihren Angehörigen versorgt werden. Die Zahl der allein lebenden alten Menschen steigt und die Zahl der jüngeren Menschen nimmt ab. Somit verringert sich auch die Möglichkeit familiärer Betreuung älterer und/oder kranker Menschen. Die familiären und nachbarschaftlichen Hilfsnetze werden schwächer und stellen auf Dauer kein Tragegerüst mehr dar.
Leben im Alter - so individuell wie unser Angebot
Das Angebot der Tagespflege richtet sich an ein breites Spektrum älterer und/oder pflegebedürftiger Menschen. Dabei will die Tagespflege die Lücke zwischen der ambulanten Versorgung zu Hause und der vollstationären Pflege im Heim schließen.
Zielgruppe sind mobile hilfebedürftige Menschen
• die vor allem eine soziale Betreuung in Form von Gesprächsmöglichkeiten haben möchten,
• die während des Tages therapeutische Angebote nach einem Krankenhausaufenthalt in Anspruch nehmen möchten,
• die pflegebedürftig sind und deren Versorgung am Tage nicht ausreichend gesichert ist,
• die gerontopsychiatrisch verändert sind und deren Angehörige Entlastung aus verschiedenen Gründen benötigen.
Die Tagespflege leistet somit einen Beitrag zur positiven Gestaltung der demografischen Entwicklung und zur Lebensqualität und Daseinsvorsorge auf dem Land. Unsere Einrichtung soll barrierefrei gebaut werden und bietet ein ausreichendes Raumangebot für den Aufenthalt, die Betreuung und Pflege von fünfzehn pflegebedürftigen älteren Menschen. Wir planen 2 Gruppenräume (19 qm und 29 qm), einen Gemeinschaftsraum mit angeschlossener Küche (70 qm), drei rollstuhlgerechte Toiletten (eine mit Dusche) und einen Eingangsbereich, der auch zum Abstellen der Rollstühle benutzt werden. Die beiden Gruppenräume sollen mit Ruhesesseln und ggf. Pflegebetten ausgestattet, die den Besuchern in der Mittagszeit und bei Bedarf zur Verfügung stehen.
Die Gruppenräume dienen auch als Raum zur Erbringung von Therapien. Weiter sind ein Dienstzimmer, eine Personaltoilette und ein Lager für Pflegehilfsmittel geplant. Im Außenbereich sind neben einer Terrasse auch Hochbeete geplant. Das große eingefriedete Grundstück bietet weitere Möglichkeiten für Außenaktivitäten. Dabei ist anzumerken, dass der bestehende Baumbestand komplett bestehen bleibt und so den Projektauswahlkriterien Schutz und Erhalt des Natur- und Kulturerbes, sowie der Konformität zu Zielen des Naturschutzes entsprechen. Dem Gleichstellungsansatz wird insoweit entsprochen, dass die geplanten Arbeitsplätze ausschließlich Frauenarbeitsplätze sein werden.